- japanische Sprache.
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Die Herkunft der japanischen Sprache ist noch nicht völlig geklärt. Unmittelbar verwandt ist sie nur mit der Sprache der Ryūkyūinseln, die auch als entfernter Dialekt des - dialektal stark differenzierten - Japanischen gilt. Vom Grammatikalischen her gesehen steht die japanische Sprache dem Koreanischen (altaische Sprachen), vom Lautlichen eher den austronesischen und austroasiatischen Sprachen nahe. Hypothetisch kann das Japanische (bei Berücksichtigung von Forschungsergebnissen der Anthropologie, Ethnologie und Archäologie) aus einer Mischung austronesischer, austroasiatischer und altaischer Komponenten entstanden sein. Nicht verwandt ist es mit dem Chinesischen, hat aber im Wortschatz zahlreiche chinesische Elemente aufgenommen (Sinojapanisch).Die japanische Sprache zählt zu den agglutinierenden Sprachen. Tempus, Aspekt, Genus Verbi und Modus werden durch Verbalsuffixe bezeichnet. Die Nomina weisen weder Genus noch Numerus, Kasusflexion und Artikel auf. Die Bezeichnung des grammatischen Subjekts ist zweitrangig gegenüber der Angabe des interpersonalen Bezuges (mittels der grammatischen Kategorie des Soziativs, bestimmt durch Geschlechts-, Rang- und Standesunterschiede, ausgedrückt durch Formen der Ehrerbietung, Bescheidenheit und allgemeinen Höflichkeit). Die syntaktischen Beziehungen werden durch Verwendung von Hilfswörtern (selbstständige Postpositionen oder unselbstständige Suffixe) verdeutlicht.Das Japanische kennt die Vokale a, e, i, o und u (auch als Langvokale und Diphthonge; i und u werden in bestimmten Stellungen devokalisiert) und die Konsonanten k, g, t, d, s, c, z, p, b, f, h, m, n, r, j, w. Die lautliche Struktur ist einfach und beruht in hohem Maße auf offenen Silben; lange Silben (gekennzeichnet durch Langvokale, Diphthonge oder konsonantischen Auslaut) finden sich v. a. im sinojapanischen Wortschatz und in Fremdwörtern aus westlichen Sprachen. Die japanische Sprache besitzt einen Tonhöhenakzent (im Unterschied zum Tonstärkeakzent z. B. des Deutschen). Das Vokabular, dessen rein japanischer Grundbestand überwiegend zwei- und dreisilbig ist, weist zahlreiche Komposita und im Verlauf der Entwicklung vielgestaltige sinojapanische Ausdrücke auf. Wörter angloamerikanischer Herkunft haben im modernen Japanischen stark zugenommen.G. Wenck: Systemat. Syntax des Japanischen, 3 Bde. (1974);B. Lewin: Abriß der jap. Gramm. (21975);J. Rickmeyer: Morphosyntax der jap. Gegenwartssprache (1983);B. Lewin u. a.: Sprache u. Schrift Japans, in: Hb. der Orientalistik, hg. v. B. Spuler, Bd. 1 (1989);
Universal-Lexikon. 2012.